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Archiv für die Kategorie ‘proletariat’

Diskussionsveranstaltung!!!

17. August 2013 Keine Kommentare

Diskussionsveranstaltung der Gruppe Sozialer Widerstand. Thema: Wir haben keine Wahl – Wir müssen kämpfen!

wolf

Alle paar Jahr haben wir die „Wahl“. Wir dürfen zwischen Kandidaten und Parteien der Linken und Rechten sowie denen der Mitte auswählen. Doch welche Wahl haben wir? Wahlen sollen uns glaubhaft machen, dass wir in irgendeiner Art und Weise Einfluss auf diese Verhältnisse hätten. Als ob wir mit unserer Stimmabgabe den Weg, den diese Gesellschaft geht bestimmen bzw. schlimmeres abwenden könnten.
Dies ist die Illusion der Wahl – dabei ändert all dies nichts an unserer elenden Existenz als LohnarbeiterIn, AlmosenempfängerIn etc. Unsere Existenz als Lohnabhängige steht eh nicht zur Auswahl, ebenso wie die Geschäftsgrundlage dieser Gesellschaft: die kapitalistische Ökonomie, die uns bei Verwertbarkeit (unserer Arbeitskraft) aufsaugt und bei fehlender Verwertbarkeit zu überflüssigen macht.
Ein Leben ohne die alltäglichen Zumutungen der auf der Lohnarbeit und der Ware basierenden kapitalistischen Warengesellschaft lässt sich genauso wenig durch Wahlen wie durch die Wahl eines anderen Produktes im Supermarkt oder ein anders TV-Programm herbeiführen. Solch ein Leben kann nur der bewusste Akt der Mehrheit der Menschen sein, die nicht mehr gewillt sind, das alltägliche Überleben weiter zu ertragen.

Eine Diskussion über das Leben jenseits von Wahlen und Politik

Im Nachbarschaftshaus Gostenhof Adam-Klein Str. 6 90429 Nürnberg
Am Samstag den 14. September 2013 um 19.30 Uhr

Privatisierung und Vernichtung des ostdeutschen Kapitals

Wir veröffentlichen hier einen Auszug aus der Broschüre „Schriften zum Klassenkampf II“ über die Privatisierung in der DDR. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Treuehand in der DDR

Die am 1. März 1990 gegründete Treuhandanstalt sollte zunächst die Kombinate in Kapitalgesellschaften umwandeln, die aber nach kruder kleinbürgerlicher Ideologie in „Volkseigentum“ bleiben sollten. Westliches Kapital sollte nach diesen Vorstellungen nur Minderheitenanteile erwerben dürfen, um „Ausverkauf“ zu verhindern. Denn damals wurde die DDR-Politik noch von MarktsozialistInnen (SED/PDS) und der kleinbürgerlichen DDR-Opposition bestimmt. Diese Politik war grundsätzlich proprivatkapitalistisch – allerdings durchmischt mit kleinbürgerlich-moralistischer Bedenklichkeit.
Das damalige Treuhandgesetz war also ein klassischer Ausdruck der linksdemokratischen Ideologieproduktion in Ostdeutschland während der Wende. Als dann durch die „freien Wahlen“ vom 18. März 1990 die kleinbürgerlichen DemokratInnen durch die ostdeutschen Ebenbilder der großbürgerlichen Parteien ersetzt und schließlich am 3. Oktober die DDR an die BRD angeschlossen wurde, stand der Übernahme und Privatisierung der ostdeutschen Wirtschaft im Interesse des westdeutschen Kapitals nichts mehr im Wege. Das Treuhandgesetz vom 17. Juni 1990 diente genau diesem Ziel. Die Treuhandanstalt wurde zum verlässlichen Instrument der Privatisierung und Plattmachung der ostdeutschen Wirtschaft. So wurden 85 Prozent des Produktivvermögens an westdeutsches oder an ausländisches Kapital verkauft. Wir sind keine kleinbürgerlichen ostdeutschen RegionalistInnen. Auch eine Privatisierung, welche stärker eine „ostdeutsche“ Kapitalbildung gefördert hätte, wäre aus antikapitalistischer Sicht natürlich genau so zu kritisieren gewesen wie die vorwiegende reale Übernahme der ostdeutschen Wirtschaft durch westdeutsches Kapital. Mehr…

Neue Broschüre: Schriften zum Klassenkampf II

Unsere zweite Broschüre der Serie Schriften zum Klassenkampf ist da. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung

Klassenkämpfe in Ungarn (1918-1989)

1. Die Entstehung des ungarischen Proletariats
2. Das „unabhängige“ Ungarn
3. Die „Ungarische Räterepublik“ als Keimform eines staatskapitalistischen Regimes
4. Das Horthy-Regime
5. Ungarn im Zweiten Weltkrieg
6. Die Verstaatlichung des ungarischen Kapitals
7. Der ArbeiterInnenaufstand von 1956
8. Ungarns Weg zum Privatkapitalismus

Klassenkämpfe im staatskapitalistischen Polen

1. Der polnische Staatskapitalismus in der Geschichte der globalen Kapitalvermehrung
2. Das polnische und das globale Proletariat
3. Klassenkämpfe im Jahre 1956
4. Das proletarische Bewusstsein der 1960er Jahre
5. Die StudentInnenbewegung von 1968
6. Der proletarische Klassenkampf von 1969 bis 1971
7. Klassenkämpfe im Jahre 1976
8. Massenstreiks, Solidarność und die Privatisierung des Kapitals

Klassenkämpfe in der Thüringer Kaliindustrie

1. Die BRDigung der DDR
2. Privatisierung und Vernichtung des ostdeutschen Kapitals
3. Privatisierung und Vernichtung der Thüringer Kaliindustrie
4. Klassenkämpfe in Bischofferode
5. Der Klassenkampf der Merkerser Kalikumpel
6. Nachträge

Der ArbeiterInnenaufstand von 1956

Bis 1953 war auch der ungarische Staatskapitalismus durch ultrarepressiven stalinistischen Terror geprägt, welchem auch Angehörige der herrschenden Partei- und Staatsbürokratie zum Opfer fielen. Das Proletariat wurde durch den Kurs der forcierten Industrialisierung und das Primat auf die Entwicklung der Schwerindustrie extrem durch Überarbeit und Unterkonsum ausgebeutet. Der „ungarische Stalin“, also die oberste regierende Charaktermaske des Partei- und Staatsapparates, war bis 1953 Matyas Rakosi. Danach war auf der Basis der Reproduktion der staatskapitalistischen Produktionsverhältnisse auch in Ungarn eine gewisse „Entstalinisierung“ angesagt. Der „Reformer“ Imre Nagy wurde im Juli 1953 Ministerpräsident Ungarns. Der Kollektivierung der Landwirtschaft wurde die ultrarepressive Spitze genommen, die Internierungslager wurden geschlossen, auch sonst wurde der stalinistische Terror entschärft und die totale Bevorzugung der Schwerindustrie wurde gelockert. Doch der Stalinist Rakosi, der Parteichef blieb, ging am 1. Dezember im Politbüro zum Gegenangriff gegen Nagy über. Am 14. April 1955 musste Letzterer auf Druck des stalinistischen Apparates alle Ämter aufgeben. Doch Rakosi konnte sich ebenfalls nicht mehr lange halten. Er fiel im Jul 1956 einer Entstalinisierung zum Opfer und wurde durch Ernö Gerö ersetzt. Mehr…

Die imperialistische Rolle der USA während des zweiten Weltkriegs

Wir veröffentlichen hier einen Auszug aus der Broschüre „Drei Kräfte gegen das Proletariat: Der Staat, die Nazis und der Antifaschismus“ über die sogenannten „Antideutschen“. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

In den demokratischen USA wurde die institutionalisierte ArbeiterInnenbewegung nicht zerschlagen. Dort spielten die Gewerkschaften und die moskauhörige Kommunistische Partei während des Zweiten Weltkrieges eine wichtige Rolle, um die ArbeiterInnen ruhig zu halten. Sie übernahmen dadurch eine sehr wichtige Funktion in der Organisation des imperialistischen Gemetzels. Die Neugründung des Gewerkschaftsdachverbandes CIO im Konkurrenz zum Altverband AFL in den 1930er Jahren stehen im engen Zusammenhang mit der Organisation einer effektiveren Kontrolle von Kapital und Staat über die amerikanischen ArbeiterInnen vor und während des imperialistischen Gemetzels.
Betrachten wir die Neugründung der CIO daher etwas genauer. Während des Ersten Weltkrieges wuchs die amerikanische Industrie gewaltig, was vorwiegend eine Folge der Rüstung und des Krieges war. In der Nachkriegszeit profitierte die US-Bourgeoisie von der Schwächung ihrer europäischen Konkurrenz durch Krieg und revolutionäre Nachkriegskrise. Auch die technische Entwicklung war zwischen den beiden Weltkriegen gewaltig. Die Kosten für Produktionsmittel stiegen absolut und relativ zu den Lohnkosten an, was einen nicht unerheblichen Druck auf die Profitrate ausübte. Dies musste und konnte nur durch eine wachsende Ausbeutungsrate der Lohnarbeit ausgeglichen werden. Besonders der sozialökonomische Widerstand in Form von Streiks musste auf ein Minimum gesenkt werden, gerade auch deshalb, weil jeder funktionslose Stillstand der Maschinen zu einem gewaltigen Kostendruck für die KapitalistInnen und ihre ManagerInnen führte. Mehr…

Diskussionsveranstaltung!!!

21. April 2013 Keine Kommentare

Diskussionsveranstaltung der Gruppe Sozialer Widerstand. Thema: Der eine bekommt einen Scheißjob und der andere eben nicht!

Jeder von uns kennt den Druck, der uns Tag für Tag von außen aufgezwungen wird. Gleichgültig, ob wir uns am Fließband blöd schuften oder im Büro geistig verausgaben. Überall spüren wir den stillen Zwang der Verhältnisse, welcher uns zwingt, unsere Haut zu Markte zu tragen. Denn ohne den Besitz von Produktionsmitteln sind wir Lohnabhängige dazu verdammt uns den Launen derer zu beugen, die über sie verfügen. Falls wir keinen Käufer für unsere Arbeitskraft finden bzw. aufgrund unserer körperlichen und geistigen Schwächen nicht dazu in der Lage sind, uns zu verkaufen, müssen wir von Almosen der jeweiligen Ämter leben. In unserer tollen Demokratie wird natürlich keine/r zum Arbeiten gezwungen, nein es werden einem bei Nichtannahme ihrer Angebote „nur“ die Almosen gekürzt, die sowieso schon vorne und hinten nicht ausreichen.
Die Sachzwänge der Kapitalvermehrung sollen von uns als „Preis der Freiheit“ akzeptiert werden! Doch da, wo Märkte frei sind, sind Fabriken und Büros Orte der Unfreiheit, wo wir uns dafür abschuften, damit wir in den Supermärkten uns und unsere „Träume“ verwirklichen können – und ganz nebenbei auch dem Handelskapital den Profit ermöglichen. Träumen wir wirklich von einem Leben, das aus Lohnarbeit und Konsum besteht? Gibt es wirklich keine Alternativen zum Kapitalismus?

Eine Diskussion über das Leben jenseits von Markt und Staat

Wo? Im Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein Str. 6
90429 Nürnberg
Wann? Am Samstag den 4. Mai 2013 um 19.00 Uhr

Neue Broschüre: Der sowjetische Staatskapitalismus und Imperialismus (1917-1991)

Unsere neue Broschüre: „Der sowjetische Staatskapitalismus und Imperialismus (1917-1991)“ (ca. 109 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt
Eineleitung
Der sowjetische Staatskapitalismus als Übergangsgesellschaft
1. Der sowjetische Staatskapitalismus
2. Von der NEP zur Zwangskollektivierung der Landwirtschaft
3. Die ursprüngliche staatskapitalistische Industrialisierung
4. Stagnation und Todeskrise des sowjetischen Staatskapitalismus
5. Die Privatisierung des Kapitals

Proletarischer Klassenkampf in der Sowjetunion
1. Legaler Klassenkampf
2. Konspirativ-illegaler Alltagsklassenkampf
3. Streiks und ArbeiterInnenaufstände
4. Reproduktives Klassenbewusstsein, die „unabhängige Gewerkschaftsbewegung“
und die Privatisierung des Kapitals

Frauenunterdrückung in der UdSSR
1. Die staatskapitalistische Reproduktion der weiblichen Hausarbeit
2. Die sowjetische Frau als Gebärmaschine
3. Repressive Sexualmoral
4. Institutionalisierte Frauenbewegung

Sowjetischer Imperialismus
1. Der sowjetische Imperialismus
2. Der sowjetische Imperialismus bis zu Beginn des Kalten Krieges
3. Die UdSSR und die osteuropäischen Staatskapitalismen
4. Der sowjetische Imperialismus und der Trikont
5. Die sowjetische Kapitulation im Kalten Krieg
6. Der Zerfall der UdSSR

Der sowjetische Staatskapitalismus

Russland war vor der Revolution von 1917 im Wesentlichen noch eine Agrargesellschaft, die kapitalistische Industrialisierung hatte erst begonnen. Auch herrschte in der russischen Landwirtschaft bis 1917 ein von kapitalistischen Erscheinungen durchsetzter Feudalismus. Über die russische Gesellschaft erhob sich der russische Staat. Dieser stellte eine Mischform aus asiatischer Despotie und europäischen Absolutismus dar und stützte sich auf die beiden besitzenden Klassen, Adel und Bourgeoisie. Wirtschaftlich stützte er sich auf die zahlenmäßig schwache und politisch unselbständige Bourgeoisie und politisch auf den landbesitzenden Feudaladel. Die russische Bourgeoisie und ihr politisches Personal standen zwar zum Zarismus in politischer Opposition, gleichzeitig lebte sie wirtschaftlich von ihm und seinen Staatsaufträgen.
Auch kam der Klassengegensatz zwischen Kapital und Lohnarbeit schon in der russischen Gesellschaft zum tragen. Die russische ArbeiterInnenklasse hatte schon in der Revolution von 1905 eine große Rolle gespielt. In dieser Revolution bildeten sich auch zum ersten Mal spontan die Sowjets, die ArbeiterInnenräte, heraus. Die russischen KapitalistInnen hatten mehr Furcht vor der jungen russischen ArbeiterInnenklasse als vor dem Zaren.
Diese russische ArbeiterInnenklasse bestand 1917 ungefähr aus dreieinhalb Millionen IndustriearbeiterInnen und fünf Millionen LandproletarierInnen – bei einer Gesamtbevölkerung von 159 Millionen (1913). Auch die IndustriearbeiterInnen hatten sich sozial noch nicht vom Land gelöst – ein Großteil der IndustriearbeiterInnen waren bäuerliche SaisonarbeiterInnen. Doch die kombinierte Entwicklung Russlands brachte es mit sich, dass die kapitalistische Industrieproduktion hier sofort als Großproduktion in Erscheinung trat. Die riesigen Fabriken, die größtenteils dem Staat oder dem ausländischen Kapital gehörten, brachten eine hoch konzentrierte ArbeiterInnenklasse – besonders in St. Petersburg und Moskau – hervor, was ihren kollektiven Klassenkampf enorm begünstigte.
1914 marschierte das zaristische Russland an der Seite Großbritanniens und Frankreichs in den imperialistischen Weltkrieg. Die russische Bourgeoisie unterstützte diesen blutigen Alptraum aus ganzem Herzen, schließlich brachte er ansehnlichen Profit ein. Bezahlen mussten diesen Krieg die russischen ArbeiterInnen und BäuerInnen. Die ArbeiterInnenklasse wurde in der Kriegsproduktion gnadenlos ausgebeutet, während die russischen BäuerInnen in die Armee gepresst wurden um für Zar, GrundbesitzerInnen und Bourgeoisie zu töten und zu sterben. Den Anforderungen der modernen Barbarei war das technisch und politisch rückständige Russland nicht gewachsen. Der Zarismus zerbrach am Ersten Weltkrieg. Die Februarrevolution brachte der kranken Monarchie den tödlichen Stoß. Mehr…