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Moskau gegen die „Ultralinken“

21. September 2012 Keine Kommentare

Einer der Bedeutendsten „Ultralinken“ Anton Pannekoek 1906-1910 in Berlin

Wir veröffentlichen hier einen Auszug aus der Broschüre „Schriften zur russischen Revolution (1917-1921)“ über den Kampf der Bolschewiki gegen sogenannten Ultralinken. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Moskau gegen die „Ultralinken“

So wie der bolschewistische Staatsstreich in Russland im Oktober 1917 sich anfänglich auf proletarische Illusionen stützen konnte, waren am Anfang subjektiv revolutionäre ProletarierInnen und Intellektuelle im Privatkapitalismus Verbündete des russischen Bolschewismus und Mitglieder der nationalen Sektionen der „Kommunistischen“ Internationale. Doch die „Kommunistische“ Internationale war objektiv sozialreaktionär. Die Radikalisierung sozialrevolutionärer Intellektueller und ProletarierInnen des Westens musste im Laufe der Zeit zu Konflikten mit Moskau – dem selbsternannten Zentrum der „Weltrevolution“ – führen.
Denn die Kominternführung in Moskau machte die bolschewistische Politik zum Vorbild aller Sektionen. Im Text Klassenkämpfe in Sowjetrussland haben wir ausführlich analysiert, dass die bolschewistische Politik vor der Schaffung des staatskapitalistischen Regimes aus einer Mischung aus parlamentarischen und gewerkschaftlichen Sozialreformismus und einem Staatsstreich mit anfänglicher proletarischer und kleinbäuerlicher Massenbasis bestand. An der bolschewistischen Politik war nichts sozialrevolutionär und konnte es auch nicht sein, weil sozialrevolutionäre Positionen objektiv nur antipolitisch sein können. Doch die bolschewistische Politik war erfolgreich für den Apparat der Partei. Es gelang ihn den Staatsapparat zu erobern und schließlich mit diesem zu verschmelzen. Die bolschewistische Politik war deshalb erfolgreich, weil die Bourgeoisie, der Parlamentarismus und die kleinbürgerliche Demokratie (Menschewiki und „SozialrevolutionärInnen“) in Russland schwach waren. So konnte die bolschewistische Partei an parlamentarischen Wahlen teilnehmen – und dann bei der Errichtung der staatskapitalistischen Parteidiktatur die parlamentarische Demokratie liquidieren. Sie konnte vor der Machtergreifung mit Menschewiki und „SozialrevolutionärInnen“ eine „technische Einheitsfront“ gegen den Kornilowputsch bilden –und nach dem BürgerInnenkrieg beide Parteien verbieten. Mehr…

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