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Archiv für die Kategorie ‘faschismus’

Klassenkämpfe in Spanien (1931-1936)

Wir veröffentlichen hier den zweiten Teil des Textes „Der spanische BürgerInnenkrieg als innerkapitalistischer Konflikt“ aus der Broschüre „Der spanische BürgerInnenkrieg (1936-1939)“. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Bewaffnete Bergarbeiter während des proletarischen Aufstandes in Asturien. Oktober 1934

Klassenkämpfe in Spanien (1931-1936)

Nach unserem kurzen Einblick in die Geschichte des spanischen Kapitalismus, wollen wir nun die Klassenkämpfe zwischen dem Ausrufen der Republik und den Putsch der Generäle etwas genauer beschreiben. Wir werden bereits in diesem Kapitel die Parteien und Gewerkschaften der institutionalisierten ArbeiterInnenbewegung einer radikalen Kritik unterziehen. Dabei versuchen wir auch zu beschreiben, wie aus unserer heutigen Sicht wirklich sozialrevolutionäre Gruppen und Strömungen sich hätten verhalten müssen. Diese Darstellung zeigt uns als proletarische RevolutionärInnen im Gegensatz zu den ordentlich bezahlten BerufswissenschaftlerInnen. Allerdings ist diese Herangehensweise auch nicht unproblematisch. Nicht etwa deshalb, weil unsere heutige Position es damals überhaupt nicht gegeben hätte. Doch, das Fundament unserer heutigen revolutionären Positionen gab es damals schon, verkörpert im parteien- und gewerkschaftsfeindlichen Rätekommunismus und in der scharfen Demokratie- und Antifaschismus-Kritik des parteienförmigen italienischen Linkskommunismus. Wie wir an Hand von Originalzitaten von Links- und RätekommunistInnen in unserer Schrift Die antifaschistische Volksfront gegen das Proletariat nachweisen werden, bezogen diese auch in den Grundfragen damals Positionen, die wir auch heute beziehen. Doch in Spanien gab es diese Strömungen eben nicht. Die Nichtexistenz links- oder rätekommunistischer Strömungen ist durchaus ein Ausdruck des Klassenkampfes und des Klassenbewusstseins des damaligen Proletariats in Spanien gewesen. Es ist also nicht unproblematisch, wenn wir das nach unserer heutigen Meinung notwendige Verhalten von damals nicht in Spanien vorhandenen bewusst revolutionären Strömungen zu umschreiben versuchen. Aber wir tun das trotzdem, eben weil wir keine kleinbürgerlichen Stubengelehrten, sondern proletarische RevolutionärInnen sind. Auch wollen wir damit den Verleumdungen der ReformistInnen aller Schattierungen, wir seien unpraktische, nur Ideologie produzierende SektiererInnen, entgegentreten. Mehr…

Der spanische BürgerInnenkrieg als innerkapitalistischer Konflikt

Zum 80. Jahrestag des Beginns des spanischen BürgerInnenkrieges veröffentlichen wir den ersten einer ganzen Reihe von Texten. Dies geschieht unter der gemeinsamen Überschrift „Der spanische BürgerInnenkrieg als innerkapitalistischer Konflikt“. Im ersten Text wird die Entstehung und Entwicklung des spanischen Kapitalismus beschrieben. Die Broschüre „Der spanische BürgerInnenkrieg (1936-1939)“ könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Streikende Arbeiter bauen bei Unruhen in Valencia im Frühjahr 1932 mit Hilfe eines Straßenbahnwagens eine Barrikade

Der spanische Kapitalismus

Um den spanischen BürgerInnenkrieg zwischen 1936 und 1939 zu verstehen, muss mensch sich mit der Entwicklung des spanischen Kapitalismus bis zum „Ausbruch“ dieses innerkapitalistischen Konfliktes beschäftigen. Da sich die Entwicklung des spanischen Nationalkapitals nicht im luftleeren Raum, sondern im Rahmen des Weltkapitalismus vollzog, werden wir diese Wechselbeziehung im Auge behalten. Für SozialrevolutionärInnen ist das Kapital in erster Linie ein soziales Verhältnis zwischen Bourgeoisie (mehr oder weniger verbürgerlichte GroßgrundbesitzerInnen, KapitalistInnen, hohe WirtschaftsmanagerInnen, hohe BerufspolitikerInnen sowie hohe zivile und militärische StaatsbeamtInnen) und Proletariat (die lohnabhängige ArbeiterInnenklasse und die nichtlohnarbeitenden eigentumslosen Schichten), mit dem KleinbürgerInnentum (KleinbäuerInnen, HandwerkerInnen und KleinhändlerInnen als klassisches besitzendes KleinbürgerInnentum mit Privateigentum an Produktionsmitteln, durch Stellung und Bildung privilegiertes lohnabhängiges KleinbürgerInnentum [IngenieurInnen, PolizistInnen, ÄrztInnen, LehrerInnen…] sowie kleine BerufspolitikerInnen bzw. solchen von Strömungen, die noch nicht vollständig von der Bourgeoisie anerkannt sind) als Puffer. Wir geben also unseren Kurzeinblick in den spanischen Kapitalismus als eine Erzählung von Klassenkämpfen. Genau wie die sozialökonomische Entwicklung des spanischen Nationalkapitals nur in seiner Wechselwirkung mit den anderen Nationakapitalen – die zusammen das Weltkapital bilden – zu verstehen ist, ist die Entwicklung des Proletariats und der institutionalisierten ArbeiterInnenbewegung in Spanien nur im Verhältnis zum Weltproletariat und der internationalen institutionalisierten ArbeiterInnenbewegung zu begreifen. Wir erzählen also die Geschichte des spanischen Proletariats als die eines Teiles des Weltproletariats. Mehr…

Der sowjetische Imperialismus vor und während des Zweiten Weltkrieges

7. Mai 2016 3 Kommentare

Zum 71. Jahrestag „der Befreiung“ veröffentlichen wir einen Auszug aus der Broschüre „Der sowjetische Staatskapitalismus und Imperialismus (1917-1991)“ über den sowjetischen Imperialismus vor und während des Zweiten Weltkrieges. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

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Molotow, Stalin, von Ribbentrop und Gaus vor der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Pakts

Die Außenpolitik der Sowjetunion vor und während des Zweiten Weltkrieges ist von der verzweifelten Suche nach privatkapitalistischen Bündnispartnern gekennzeichnet. Zuerst klopfte Stalin bei den demokratischen Imperialismen an. Im spanischen BürgerInnenkrieg (1936-1939) zwischen Demokratie und Franco-Faschismus stellte die UdSSR ihre konterrevolutionären Qualitäten den Demokratien zur Schau. Großbritannien und Frankreich verhielten sich offiziell neutral zum spanischen BürgerInnenkrieg, doch ihre „Neutralität“ begünstigte objektiv Franco. Stalin stellte sich auf die Seite der Demokratie und verteidigte sie mit NKWD-Folterkeller in Spanien. Die blutige stalinistische Repression der Volksfront richtete sich gegen alle, die mehr wollten, als gegen die Franco-FaschistInnen die Demokratie zu verteidigen, sogar gegen den linken Flügel der Volksfront. Moskau gab Großbritannien und Frankreich durch diesen konterrevolutionären Terror zu verstehen, dass die Sowjetunion auch ein guter Bluthund zum Schutz des Privatkapitals sein konnte. Als dennoch kein Bündnis mit den Demokratien zu Stande kam und Frankreich vom deutschen Imperialismus bedroht wurde, begann der Flirt mit Nazi-Deutschland.
Während des Nichtangriffspaktes mit Deutschland zwischen 1939 und 1941 versuchte sich die UdSSR in imperialistischer Politik gegen schwächere privatkapitalistische Nationen. In der Umarmung zwischen Hitler und Stalin von 1939 wurde Polen zerquetscht. Während Deutschland Westpolen annektierte, schluckte die UdSSR Ostpolen. Auch die imperialistische Einverleibung der baltischen Regimes Estland, Lettland und Litauen verlief erfolgreich. Am 28. September 1939 nahm Stalin persönlich Verhandlungen mit den baltischen Ländern auf. Der sowjetische Imperialismus zwang den drei Regimes sowjetische Garnisonen auf ihrem Territorium auf, versprach ihnen aber gleichzeitig in neuen Verträgen Souveränität. Doch das war nur eine diplomatische Lüge. Nach der Niederlage Frankreichs 1940 wurden die baltischen Staaten in die UdSSR einverleibt. Auch Rumänien wurde vom sowjetischen Imperialismus zum Abtritt von Bessarabien und der nördlichen Bukowina gezwungen. Diese imperialistischen Einverleibungen waren eindeutig Teil des Hitler-Stalin-Paktes. Mehr…

Der IS, der Imperialismus und der kurdische Nationalismus III

12. Februar 2015 1 Kommentar

Wir veröffentlichen hier die Fortsetzung des Artikels „Der IS, der Imperialismus und der kurdische Nationalismus“. Der letzte Teil unseres Textes „Der kurdische Nationalismus als ein Feind des Weltproletariats“ „Hoch die antinationale Solidarität!“ könnt ihr hier bei der „Sozialen Befreiung“ zu Ende lesen.

                                                                                       

    „Unverschleierte“ Frauen der YPJ-Einheiten. Kobanê 2014

Die linksbürgerlichen Lautsprecher des syrisch-kurdischen Nationalismus sind besonders über die bewaffneten Frauen der YPJ völlig aus dem Häuschen. Sie wollen wieder einfach nicht den dialektischen Zusammenhang von nationalem Militarismus und bürgerlicher Frauenemanzipation, welche die YPJ symbolisiert, verstehen. Es war lange Zeit eine patriarchalische Rollenteilung in den Nationalismen Praxis, nämlich dass die Männer an die Front gingen und die Frauen sich vorwiegend der biosozialen Reproduktion in den Familien widmeten. Doch die kapitalistische und bürgerlich-frauenemanzipative Modernisierung brachte auch in einigen Nationalismen die Frauen auf die Schlachtfelder, auf denen sie im Interesse des Nationalstaates/Nationalkapitals töten und sterben konnten und sollten. So gilt im zionistischen Israel für beide Geschlechter die Wehrpflicht. Es liegt auf der Hand, dass proletarische RevolutionärInnen sowohl den sexistischen Ausschluss von Frauen als auch deren Integration in den bürgerlich-nationalen Militarismus bekämpfen müssen. Proletarische RevolutionärInnen setzen sich dafür ein, dass Proletarierinnen von den Männern der Klasse als gleichberechtige – auch militante – Klassenkämpferinnen anerkannt werden. Die YPJ ist sowohl eine bürgerlich-frauenemanzipative als auch eine nationale Militärformation. Deshalb bekämpfen wir sie von einem proletarisch-revolutionärem Klassenstandpunkt aus als eine bürgerlich-reaktionäre Organisation. Doch wir haben ja schon oben gesehen, dass die linken KleinbürgerInnen den reaktionären Charakter des syrisch-kurdischen Nationalismus völlig verklären, um diesen zu unterstützen.
Aber selbst wenn mensch den Fakt anerkennt, dass im nordsyrischen Kurdengebiet Rojava sich eine kurdisch-nationale Durchsetzungsform des Kapitalismus entwickelt und alle „antikapitalistischen Perspektiven“ nichts als Projektionen linker KleinbürgerInnen darstellen, sollten RevolutionärInnen nicht trotzdem die modern-demokratischen Staatsvorstellungen des kurdischen Linksnationalismus gegen den ultrabrutalen und fanatisch mordenden IS als „kleineres Übel“ verteidigen? Ein entschiedenes Nein! Wer immer nur vermeintlich kleinere Übel verteidigt, hilft mit das Grundübel zu reproduzieren. Im Konkurrenzkampf der Nationalismen kann es für SozialrevolutionärInnen kein kleineres Übel geben. Über die Nationalismen herrscht die Weltbourgeoisie (KapitalistInnen, ManagerInnen, hohe BerufspolitikerInnen sowie hohe StaatsbeamtInnen und Militärs) über das Weltproletariat (die globale ArbeiterInnenklasse und die weltweiten nichtlohnarbeitenden Unterschichten, die über keine eigenen Produktionsmittel verfügen). Auch die kurdischen ProletarierInnen und KleinbürgerInnen in Rojava sind für die Politbonzen der PYD nur Manövriermasse ihres demokratisch-autonomen Unterstaates im Rahmen des syrischen Nationalstaates. Der syrisch-kurdische Nationalismus ist Teil des Grundübels, nämlich dass sich das Weltproletariat im Konkurrenzkampf der Nationalismen zur Reproduktion des Weltkapitalismus verheizen lässt. Nein, wir müssen gegen den Kapitalismus mit all seinen Nationalismen und all seinen politischen Fraktionen kämpfen, wenn das permanente Massaker des Weltkapitals am Weltproletariat aufhören soll! Mehr…

Neue Broschüre: Die revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland (1918-1923)

25. November 2014 Keine Kommentare

Unsere neue Broschüre: „Die revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland (1918-1923)“ (ca. 122 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung
1. Das deutsche Kaiserreich
2. Marxismus und Anarchismus vor dem Ersten Weltkrieg
3. Die weltgeschichtliche Periode zwischen 1914 und 19451
4. Die Novemberrevolution
5. Die Formierung der revolutionären und konterrevolutionären Kräfte
6. Die Januarkämpfe in Berlin
7. Die Bremer „Räterepublik“
8. Das Hamburger Rätesystem
9. Massenstreiks und bewaffnete Kämpfe
10. Generalstreik und Märzkämpfe in Berlin
11. Die Bayerische „Räterepublik“
12. Stärken und Schwächen der Rätebewegung von 1918/19
13. Die „K“PD gegen die „Ultralinken“
14. Der Kapp-Putsch
15. Die Rote Ruhrarmee
16. Die Herausbildung der FAUD (S), des Unionismus und der KAPD
17. Die Märzkämpfe von 1921
18. Die angeblich „revolutionäre Situation“ von 1923
19. Das geistige Erbe der revolutionären Nachkriegskrise

Die weltgeschichtliche Periode zwischen 1914 und 1945

Um die weltgeschichtliche Bedeutung der revolutionären Nachkriegskrise in Deutschland zu verstehen, ist es zum einen notwendig sie als Teil der europäischen Nachkriegskrise zu betrachten und zweitens erforderlich die letztgenannte im Rahmen der Periode zwischen 1914 und 1945 zu analysieren. Wir wollen dies in dieser Broschüre relativ kurzgefasst tun. Die interessierten LeserInnen seien auf die ausführlicheren Darstellungen dieser welthistorischen Periode in der Broschüre Klassenkämpfe in Griechenland (2008-2013), Soziale Befreiung, Bad Salzungen 2013, S. 10-18 und in dem Text Imperialistischer Krieg und proletarischer Klassenkampf in: Nelke, Schriften zum Klassenkampf III, 2014, S. 58-90 verwiesen. Während der erstgenannte Text sich stärker auf die sozialökonomischen Bedingungen dieser Periode konzentriert, legt die zweite Schrift mehr Wert auf die Schilderung der Klassenkämpfe in diesem Zeitraum. Mehr…

Neue Broschüre: Der spanische BürgerInnenkrieg (1936-1939)

5. September 2014 Keine Kommentare

Unsere neue Broschüre: „Der spanische BürgerInnenkrieg (1936-1939)“ (ca. 122 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) auch als E-Book hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

In­halt

Ein­lei­tung

Der spanische BürgerInnenkrieg als innerkapitalistischer Konflikt

1. Der spanische Kapitalismus
2. Klassenkämpfe in Spanien (1931-1936)
3. Der Putsch der Generäle
4. Die institutionalisierte ArbeiterInnenbewegung verteidigt(e) den demokratischen
Kapitalismus

Die antifaschistische Volksfront gegen das Proletariat

1. Stalinistische Mordbuben und Folterknechte
2. CNT: Gewerkschaftskapitalismus und Staatssyndikalism
3. Die POUM als linkes Feigenblatt der Konterrevolution
4. Der trotzkistische Einheitsfront-Antifaschismus

Frauen im Klassenkampf und BürgerInnenkrieg

1. Die Lage spanischer Frauen vor dem BürgerInnenkrieg
2. Spanische Frauen in BürgerInnenkrieg
3. Nach dem BürgerInnenkrieg

Der trotzkistische Einheitsfront-Antifaschismus

Trotzki schrieb ganz richtig über die bürgerlich-nationale Volksfront einschließlich ihrer anarchistischen MinisterInnen während der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts: „Was die bürgerlich-republikanischen Parteien betrifft, so besaßen sie weder eigene Ideen noch eigene politische Bedeutung und hielten sich nur auf dem Buckel der Reformisten und Anarchisten. Man kann weiterhin ohne Übertreibung sagen, die Führer des spanischen Anarchosyndikalismus haben alles getan, um ihre Doktrin zu desavouieren und praktisch ihre Bedeutung auf Null zu reduzieren. (…) Nach Auffassung der Sozialisten und Stalinisten, d.h. der Menschewiki ersten und zweiten Aufgebots, sollte die spanische Revolution nur ihre ,demokratischen‘ Aufgaben lösen, und dazu sei eine Einheitsfront mit der ,demokratischen‘ Bourgeoisie erforderlich. Jeder Versuch des Proletariats, über den Rahmen der bürgerlichen Demokratie hinauszugehen, ist von diesem Gesichtspunkt nicht nur verfrüht, sondern auch verhängnisvoll. Außerdem steht nicht die Revolution, sondern der Kampf gegen den Rebellen Franco auf der Tagesordnung. Der Faschismus ist jedoch nicht feudale, sondern bürgerliche Reaktion. Erfolgreich kann die bürgerliche Reaktion nur mit den Kräften und Methoden der proletarischen Revolution bekämpft werden. Dafür hat der Menschewismus, selbst ein Zweig des bürgerlichen Denkens, kein Verständnis und kann es auch nicht haben.“ (Leo Trotzki, Die spanische Lehre: eine letzte Warnung, a.a.O., S. 295.) Mehr…

Neue Broschüre: Schriften zum Klassenkampf III

Unsere neue Broschüre: „Schriften zum Klassenkampf III“ (ca. 120 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

In­halt

Ein­lei­tung

Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on als Klas­sen­kampf

1. Der ka­pi­ta­lis­ti­sche Pro­duk­ti­ons­pro­zess als wi­der­sprüch­li­che Ein­heit aus Ka­pi­tal und Lohnar­beit
2. Bür­ger­li­che Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on als Klas­sen­kampf von oben
3. Ar­beits(des)or­ga­ni­sa­ti­on als Klas­sen­kampf von unten
4. Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on als Klas­sen­kampf am Bei­spiel der glo­ba­len Au­to­in­dus­trie
5. Die so­zi­al­re­vo­lu­tio­nä­re Auf­he­bung der Lohnar­beit

Tech­no­lo­gie als Waffe

1. Die ka­pi­ta­lis­ti­sche Tech­no­lo­gie als Waffe der Bour­geoi­sie
2. Der Lud­dis­mus
3. Ra­tio­na­li­sie­rung als so­zi­al­öko­no­mi­sche Kon­ter­re­vo­lu­ti­on
4. An­eig­nung und Sa­bo­ta­ge im Klas­sen­kampf

Im­pe­ria­lis­ti­scher Krieg und pro­le­ta­ri­scher Klas­sen­kampf

I. Krise, Krieg und Klas­sen­kampf (1914-​1945)
1. All­ge­mei­ne Be­trach­tung
2. Mas­sen­streiks gegen den Krieg in Deutsch­land (1914-​1918)
3. Klas­sen­kämp­fe wäh­rend des NS-​Fa­schis­mus
4. Klas­sen­kämp­fe in den USA (1914-​1945)
5. Re­vo­lu­tio­nä­re Po­si­tio­nen zum Zwei­ten Welt­krieg

II. Kal­ter Krieg und Klas­sen­kampf
1. All­ge­mei­ne Be­trach­tung
2. Der Kalte Krieg und der Rä­te­kom­mu­nis­mus
3. Kal­ter Krieg und Klas­sen­kampf in der BRD

Massenstreiks gegen den Krieg in Deutschland (1914-1918)

Als sich der deutsche Imperialismus 1914 anschickte, die Welt neu aufzuteilen, musste die Wirtschaft fit für den Krieg gemacht werden. Die Kapitalbildung musste auf Rüstungsproduktion umgestellt und durch staatliche Eingriffe zentralisiert werden. Es kam zu einer starken Verschmelzung von Staat, Militär und Kapital. Diese enorme, staatsinterventionistische Verschmelzung von ökonomischer und politischer Macht war auch notwendig um den auftretenden ökonomischen und sozialen Krisen entgegentreten zu können. Denn der Krieg, welcher die kapitalistische Krise auf national-imperialistische Weise lösen sollte, führte selbst zu einer Reihe von Krisen.
Eine davon war die Rohstoffkrise, die durch die kriegerische Störung des Welthandels ausgelöst wurde. Der deutsche Staat versuchte das Problem durch die Schaffung von zentralen Planungsinstanzen zu lösen: der „Kriegsrohstoffabteilung“ und später des „Kriegsamtes“. Diese Instanzen verfolgten die Ziele, die knapp werdenden Rohstoffe durch synthetische Ersatzstoffe zu ersetzen und schon lange gemachte Erfindungen endlich in der Rüstungsproduktion umzusetzen. Mehr…

Neue Broschüre: Antinationale Schriften I

13. April 2014 Keine Kommentare

Unsere neue Broschüre: „Antinationale Schriften I“ (ca. 121 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de oder direkt bei uns auch als E-Book bestellen.

Inhalt

Einleitung

Zur Ökonomie und Psychologie des Nationalismus

1. Nationalkapitale und Nationalstaaten
2. Individualismus und Nationalismus
3. Reproduktiver Klassenkampf und Nationalismus
4. Die Weltrevolution als Zerschlagung aller Nationalstaaten

Die Herausbildung des vietnamesischen Nationalstaates

1. Vietnam als französische Kolonie
2. Vietnam im Zweiten Weltkrieg
3. Das nordvietnamesische Regime
4. Der britische Imperialismus in Südvietnam
5. Der französische Krieg gegen Vietnam
6. Die Intervention des US-Imperialismus
7. Die kleinbürgerliche politische Linke als Lautsprecher des
vietnamesischen Nationalismus

Die bundesdeutsche Annexion der DDR

1. BRD und DDR im Kalten Krieg
2. Die Todeskrise des ostdeutschen Staatskapitalismus
3. Die Grenzöffnung
4. Erste Avancen der Sowjetunion an die BRD
5. Proprivatkapitalistische Illusionen in der DDR
6. Die kleinbürgerliche DDR-Opposition
7. Die Offensive der bundesdeutschen Bourgeoisie
8. Moskau verkauft die DDR
9. Der friedliche Anschluss der DDR

Der westliche Menschenrechts-Imperialismus in Aktion

1. Die westlichen Menschenrechtsimperialismen
2. Syrien
3. Ukraine/Krim

Ukraine/Krim (Auszug)

Ab November 2013 spitzte sich der Konflikt zwischen dem westlichen Menschenrechts-Imperialismus und dem imperialistischen Russland um die Ukraine enorm zu. Um diese Zuspitzung zu verstehen, müssen wir zuerst die Vorgeschichte dieser imperialistischen Rauferei analysieren.
Der ukrainische Nationalismus konnte sich erst in den 1990er Jahren einen eigenständigen und einigermaßen stabilen Nationalstaat schaffen. Davor war die Ukraine Spielball anderer Imperialismen, genauer Spielball des deutschen, österreichisch-ungarischen, polnischen und russischen/sowjetischen Imperialismus. Schauen wir uns die wechselhafte Geschichte der Ukraine im 20. Jahrhundert etwas genauer an. Der erste „unabhängige“ ukrainische Nationalstaat entstand im Januar 1918 im Ersten Weltkrieg unter massiver Geburtshilfe des deutschen Imperialismus. Im Osten und im Zentrum der Ukraine, einschließlich der Hauptstadt Kiew, hatte allerdings der prostaatskapitalistische Bolschewismus die Macht. Deshalb diente sich die gutsbesitzende-proprivatkapitalistische Sozialreaktion an den deutschen Imperialismus und Österreich-Ungarn an. Im Austausch gegen Lebensmittellieferungen marschierten die deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen in die Ukraine ein und drangen von dort aus weiter nach Osten vor. Am 1. März 1918 eroberte der deutsche Imperialismus Kiew. Dieser Offensive war das bolschewistische Lenin/Trotzki-Regime nicht gewachsen. Es schloss am 3. März unter dem Druck der Mittelmächte den Raubfrieden von Brest-Litowsk, welcher auch die „Unabhängigkeit“ der Ukraine, also deren Abhängigkeit von Deutschland und Österreich-Ungarn, garantierte. Die Westukraine wurde nach der Niederlage von Deutschland und Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg von Polen erobert, während die Ostukraine nach dem bolschewistischen Sieg im BürgerInnenkrieg (1918-1921) Bestandteil der staatskapitalistischen Sowjetunion wurde. Nachdem der deutsche NS-Faschismus und der Kreml durch den Hitler-Stalin-Pakt 1939 Polen imperialistisch aufgeteilt hatten, geriet auch die Westukraine in die Hände des sowjetischen Imperialismus. Mehr…

Vortrag bei der Literatrurmesse

8. November 2013 Keine Kommentare

Wir veröffentlichen hier den Vortrag, den unser Genosse Nelke auf der Literaturmesse im Rahmen der Vorstellung der Broschüre „Der Kampf des jüdischen Proletariats (1900-1945)“ in Nürnberg, den 2. November 2013 gehalten hat.

Streik Israel
Mitarbeiter israelischer Fluggesellschaften protestieren gegen das Billigflugabkommen zwischen Israel und der EU AFP

Der Titel dieser Broschüre „Der Kampf des jüdischen Proletariats“ ist bewusst gewählt. Er macht deutlich, dass Juden im 20. Jahrhundert nicht nur Opfer waren, sondern auch selbstbewusste Subjekte des proletarischen Klassenkampfes. Die Broschüre zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus. Erstens wird in ihr nicht der Begriff „Antisemitismus“ benutzt, sondern der ältere Begriff „Antijudaismus“. Wir unterscheiden weiterhin zwischen religiösen und rassistischen Antijudaismus. Der „Antisemitismus“-Begriff wird von uns aus zwei Gründen verworfen. Erstens ist er ungenau. So sind die Juden und Jüdinnen nicht die einzigen Semiten, aber der Begriff „Antisemitismus“ umfasst nur die chauvinistische Feindseligkeit gegen Juden. Zweitens ist der Antisemitismusbegriff zu einer politischen Waffe zionistischer und prozionistischer Kräfte geworden. So gilt im bundesdeutschen Politmainstream bereits eine „unangemessene“ Kritik an Israel als „antisemitisch“. Wie viel Kritik an Israel angemessen ist, entscheiden dann die zionistischen und prozionistischen Kräfte. Die deutsche Bourgeoisie, also die demokratisch gewendete Bourgeoisie von Auschwitz, ist heutzutage fast hundertprozentig prozionistisch, so wie sie zwischen 1933 und 1945 fast hundertprozentig antijüdisch war. „Solidarität mit Israel!“ ist für die deutsche Bourgeoisie taktisch klug und eine gute Waschanlage, um sich vom Dreck und Blut ihrer faschistischen Vergangenheit reinzuwaschen. Doch inzwischen sind die Hände der demokratischen deutschen Bourgeoisie reichlich beschmiert mit neuem Dreck und neuem Blut, wozu auch die mordbübische Solidarität mit Israel gehört. Die so genannten „Antideutschen“ sind in dieser Frage der Lautsprecher der deutschen Bourgeoisie. Mehr…

Neue Broschüre: Klassenkämpfe in Griechenland (2008-2013)

2. Oktober 2013 Keine Kommentare

Unsere neue Broschüre: „Klassenkämpfe in Griechenland (2008-2013)“ (ca. 122 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Einleitung

I. Griechenland in der Weltwirtschaftskrise
1. Allgemeine Entwicklungstendenzen der Kapitalvermehrung
2. Vom Nachkriegsaufschwung zur strukturellen Überanhäufung von Kapital
3. Die Weltwirtschaftskrise ab 2007
4. Griechenland in der Krise

II. Die Politik gegen das griechische Proletariat

1. Die internationale Politik gegen das Weltproletariat
2. Die internationale Politik gegen das griechische Proletariat
3. Die inländische Politik gegen das griechische Proletariat
3.1 Die regierenden DemokratInnen
3.2 Die FaschistInnen
3.3 Die kleinbürgerliche politische Linke
4. Sozialrevolutionäre Antipolitik

III. Der Kampf der unteren Klassen in Griechenland

1. Generalstreiks und soziale Straßenbewegungen
2. Klassenauseinandersetzungen in Branchen und Einzelbetrieben
3. Der Kampf der MigrantInnen
4. Die Jugendrebellion vom Dezember 2008

Griechenland in der Krise

Griechenland geriet 2008 in die konjunkturelle Profitproduktions- und Profitrealisationskrise, welche gleichzeitig eine Ausdrucksform der globalen Kapitaluntervermehrungskrise war. Im Jahre 2008 sank das Bruttoinlandsprodukt um 0,1 Prozent. Noch weiter runter in den Keller ging die griechische Kapitalvermehrung im Jahre 2009. Das dürre Hilfsmittel der bürgerlichen Wirtschaftswissenschaft, das Bruttoinlandsprodukt, gibt nur sehr dürftig wieder, worum es im Kapitalismus geht, nämlich um die Produktion und Realisation von möglichst viel Mehrwert. Doch selbst die schlechten Krücken der bürgerlichen Wirtschaftswissenschaft weisen für das Jahr 2009 eine katastrophale Entwicklung aus. So sank das griechische BIP im Jahre 2009 um 3,3 Prozent. Ende 2009 kam zur Krise der griechischen Kapitalvermehrung noch die Verschuldungskrise des griechischen Staates hinzu (siehe dazu die Kapitel II.2 und II.3.1). Die „internationale Hilfe“ der Troika (Europäische Union, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds) für Griechenland, die mit einem rigorosen Sparprogramm gegen das lohnabhängige Proletariat und KleinbürgerInnentum verbunden war, führte zu einem enormen Fall der Massenkaufkraft und zu Massenelend, was die Profitrealisationskrise in der griechischen Konsumgüterindustrie verschärfte. So sank der Privatkonsum in Griechenland im Jahre 2009 um 2,3, 2010 um 3,6, 2011 um 7 und 2012 um 9 Prozent. In Folge dessen gingen das BIP in Griechenland im Jahre 2010 um 3,5, 2011 um 6,9 und 2012 um 6,4 Prozent zurück. 2012 erreichte das griechische BIP nur noch 75 Prozent des EU-Durchschnitts. Auch 2013 war in Griechenland noch ein schweres Krisenjahr. Im ersten Quartal 2013 (Januar bis Ende März) fiel das griechische Bruttoinlandsprodukt um 5,6 Prozent und im zweiten Quartal um 4,6 Prozent. Bürgerliche WirtschaftsideologInnen erwarten erst für 2014 einen leichten Anstieg des BIP von 0,2 bis höchstens 0,6 Prozent. Mehr…