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Archiv für die Kategorie ‘demokratie kritik’

Klassenkämpfe in Spanien (1931-1936)

Wir veröffentlichen hier den zweiten Teil des Textes „Der spanische BürgerInnenkrieg als innerkapitalistischer Konflikt“ aus der Broschüre „Der spanische BürgerInnenkrieg (1936-1939)“. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Bewaffnete Bergarbeiter während des proletarischen Aufstandes in Asturien. Oktober 1934

Klassenkämpfe in Spanien (1931-1936)

Nach unserem kurzen Einblick in die Geschichte des spanischen Kapitalismus, wollen wir nun die Klassenkämpfe zwischen dem Ausrufen der Republik und den Putsch der Generäle etwas genauer beschreiben. Wir werden bereits in diesem Kapitel die Parteien und Gewerkschaften der institutionalisierten ArbeiterInnenbewegung einer radikalen Kritik unterziehen. Dabei versuchen wir auch zu beschreiben, wie aus unserer heutigen Sicht wirklich sozialrevolutionäre Gruppen und Strömungen sich hätten verhalten müssen. Diese Darstellung zeigt uns als proletarische RevolutionärInnen im Gegensatz zu den ordentlich bezahlten BerufswissenschaftlerInnen. Allerdings ist diese Herangehensweise auch nicht unproblematisch. Nicht etwa deshalb, weil unsere heutige Position es damals überhaupt nicht gegeben hätte. Doch, das Fundament unserer heutigen revolutionären Positionen gab es damals schon, verkörpert im parteien- und gewerkschaftsfeindlichen Rätekommunismus und in der scharfen Demokratie- und Antifaschismus-Kritik des parteienförmigen italienischen Linkskommunismus. Wie wir an Hand von Originalzitaten von Links- und RätekommunistInnen in unserer Schrift Die antifaschistische Volksfront gegen das Proletariat nachweisen werden, bezogen diese auch in den Grundfragen damals Positionen, die wir auch heute beziehen. Doch in Spanien gab es diese Strömungen eben nicht. Die Nichtexistenz links- oder rätekommunistischer Strömungen ist durchaus ein Ausdruck des Klassenkampfes und des Klassenbewusstseins des damaligen Proletariats in Spanien gewesen. Es ist also nicht unproblematisch, wenn wir das nach unserer heutigen Meinung notwendige Verhalten von damals nicht in Spanien vorhandenen bewusst revolutionären Strömungen zu umschreiben versuchen. Aber wir tun das trotzdem, eben weil wir keine kleinbürgerlichen Stubengelehrten, sondern proletarische RevolutionärInnen sind. Auch wollen wir damit den Verleumdungen der ReformistInnen aller Schattierungen, wir seien unpraktische, nur Ideologie produzierende SektiererInnen, entgegentreten. Mehr…

Neue Broschüre: Frauen im Kapitalismus

Unsere neue Broschüre: „Frauen im Kapitalismus“ (ca. 124 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung

Gesellschaftliche Klassen und soziale Geschlechterrollen
1. Soziale Klassen
2. Soziale Geschlechterrollen
3. Die patriarchale Spaltung der Klassen
4. Die Klassenspaltung der Geschlechter
5. Klassen- und Geschlechterspaltung im Vergleich und in ihrer
gegenseitigen Durchdringung

Biosoziale Reproduktion, Familie, PartnerInnenschaft und Sexualität

1. Die bürgerlich-patriarchale Familie als biosoziales Reproduktionsverhältnis
2. Kapital, Staat, Kirche und biosoziale Reproduktion
3. Individualisierung, Familienkult und Sexindustrie
4. Gewalt und sexuelle Belästigung
5. Sexarbeit

Der Klassenkampf der Proletarierinnen

1. Alltagsklassenkampf
2. Gewerkschaftlich „geführte“ Streiks
3. Wilde Streiks
4. Proletarierinnen in militanten und revolutionären Kämpfen
5. Die revolutionäre Selbstaufhebung der Proletarierinnen

Alltagsklassenkampf

Im alltäglichen selbstorganisiertem Klassenkampf wehren sich die Arbeiterinnen oft gegen die stumpfsinnige Organisation und die Monotonie der Lohnarbeit, wie zum Beispiel der Bericht eines ehemaligen Luxusdampfer-Zimmermädchens verdeutlicht: „Nach dem Schulabschluss jobbte ich drei Monate lang als Stewardess auf einem kleinen Luxuskreuzfahrtschiff. Einer dieser Traumjobs, wenn man nichts davon weiß. Auf 280 Passagiere kamen 220 Crewmitglieder. Die Gäste waren superreiche Leute, die beim Einchecken alles abgaben: ihr Geld, ihr Leben, ihr Hirn. Und wir waren dazu da, sie wie Babys zu behandeln, ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen und möglichst sofort zu erfüllen.
Das waren Leute, die managten ganze Konzerne, wohnten in fünf Villen, reisten in der Welt herum, waren vielleicht schon zum fünften Mal auf diesem Kreuzfahrtschiff und dann riefen sie dich, damit du die Klospülung in ihrer Suite betätigst und das nicht einmal, sondern jedes Mal. Oder es kamen so weltfremde Meldungen wie: ,Was ich mich immer schon gefragt habe, schläft die Crew eigentlich auch an Bord?‘ ,Nein, wir werden jede Nacht ausgeflogen‘, hätte ich sagen sollen, aber das hätte dem Höflichkeitsgebot widersprochen. Wir durften zu den Gästen auch nie ,Nein‘ sagen: Was für absurde Wünsche sie auch äußerten. Sie durften während ihres ganzen Aufenthaltes kein Nein hören, höchstens auf die Frage, ob es an Bord Kakerlaken gäbe. Die waren streng geheim. Mehr…

Der sowjetische Imperialismus vor und während des Zweiten Weltkrieges

7. Mai 2016 3 Kommentare

Zum 71. Jahrestag „der Befreiung“ veröffentlichen wir einen Auszug aus der Broschüre „Der sowjetische Staatskapitalismus und Imperialismus (1917-1991)“ über den sowjetischen Imperialismus vor und während des Zweiten Weltkrieges. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

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Molotow, Stalin, von Ribbentrop und Gaus vor der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Pakts

Die Außenpolitik der Sowjetunion vor und während des Zweiten Weltkrieges ist von der verzweifelten Suche nach privatkapitalistischen Bündnispartnern gekennzeichnet. Zuerst klopfte Stalin bei den demokratischen Imperialismen an. Im spanischen BürgerInnenkrieg (1936-1939) zwischen Demokratie und Franco-Faschismus stellte die UdSSR ihre konterrevolutionären Qualitäten den Demokratien zur Schau. Großbritannien und Frankreich verhielten sich offiziell neutral zum spanischen BürgerInnenkrieg, doch ihre „Neutralität“ begünstigte objektiv Franco. Stalin stellte sich auf die Seite der Demokratie und verteidigte sie mit NKWD-Folterkeller in Spanien. Die blutige stalinistische Repression der Volksfront richtete sich gegen alle, die mehr wollten, als gegen die Franco-FaschistInnen die Demokratie zu verteidigen, sogar gegen den linken Flügel der Volksfront. Moskau gab Großbritannien und Frankreich durch diesen konterrevolutionären Terror zu verstehen, dass die Sowjetunion auch ein guter Bluthund zum Schutz des Privatkapitals sein konnte. Als dennoch kein Bündnis mit den Demokratien zu Stande kam und Frankreich vom deutschen Imperialismus bedroht wurde, begann der Flirt mit Nazi-Deutschland.
Während des Nichtangriffspaktes mit Deutschland zwischen 1939 und 1941 versuchte sich die UdSSR in imperialistischer Politik gegen schwächere privatkapitalistische Nationen. In der Umarmung zwischen Hitler und Stalin von 1939 wurde Polen zerquetscht. Während Deutschland Westpolen annektierte, schluckte die UdSSR Ostpolen. Auch die imperialistische Einverleibung der baltischen Regimes Estland, Lettland und Litauen verlief erfolgreich. Am 28. September 1939 nahm Stalin persönlich Verhandlungen mit den baltischen Ländern auf. Der sowjetische Imperialismus zwang den drei Regimes sowjetische Garnisonen auf ihrem Territorium auf, versprach ihnen aber gleichzeitig in neuen Verträgen Souveränität. Doch das war nur eine diplomatische Lüge. Nach der Niederlage Frankreichs 1940 wurden die baltischen Staaten in die UdSSR einverleibt. Auch Rumänien wurde vom sowjetischen Imperialismus zum Abtritt von Bessarabien und der nördlichen Bukowina gezwungen. Diese imperialistischen Einverleibungen waren eindeutig Teil des Hitler-Stalin-Paktes. Mehr…

Neue Broschüre: Schriften zum Klassenkampf V

13. April 2016 Keine Kommentare

Unsere neue Broschüre: “ Schriften zum Klassenkampf V“ (ca. 124 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung

Die nichtlohnarbeitenden Schichten des Proletariats
1. Zur Begriffsbildung
2. Erwerbslose Menschen
3. Obdachlose Menschen
4. Ethnisierung, Ghettoisierung und Kriminalisierung des unproduktiven Elends
5. Die nichtlohnarbeitenden Schichten als Teil des Klassenkampfes

Negativ freie ProletarierInnen
1. Zum Begriff
2. Grauzone Praktikum und sozialstaatlich ermöglichte bzw. erzwungene Arbeit
3. Grauzone Arbeitsmigration
4. Flüchtlinge
5. Inhaftierte Menschen

KleinbürgerInnentum und kleinbürgerliche Tendenzen im Proletariat
I. Das KleinbürgerInnentum
1. Das produktionsmittelbesitzende bzw. selbständige KleinbürgerInnentum
2. Das lohnabhängige KleinbürgerInnentum
3. Die Intellektuellen
II. Die kleinbürgerlichen Tendenzen des Proletariats
1. Die Kleinbürgerlichkeit des Proletariats
2. Die institutionalisierte ArbeiterInnenbewegung
III. Klassenkampf und Kleinbürgerlichkeit
1. Die Widersprüchlichkeit des reproduktiven Klassenkampfes
2. Proletarischer Klassenkampf und kleinbürgerlicher sozialer Protes
3. Prekarisierung, Ruinierung und Proletarisierung des KleinbürgerInnentums
4. Die revolutionäre Selbstaufhebung des Proletariats als die Überwindung
der Kleinbürgerlichkeit

Obdachlose Menschen

Laut dem bundesdeutschen Armutsbericht, den der Paritätische Wohlfahrtsverband am 23. Februar 2016 präsentierte, gibt es in der BRD rund 335.000 obdachlose Menschen. Seit der Annexion der DDR durch die bundesdeutsche Bourgeoisie erfroren in der BRD bis November 2015 300 obdachlose Menschen. So erging es im Dezember 2009 zehn von ihnen, und im Januar 2010 vier… Oberflächlich gesehen war es die klimatische Kälte, an der sie starben, aber im tieferen Sinne starben sie an der asozialen Gnadenlosigkeit und zwischenmenschlichen Eiseskälte im Kapitalismus. Mehr…

Neue Broschüre: Der chinesische Kapitalismus 2. Teil von 1979 bis heute

3. Februar 2016 Keine Kommentare

Unsere neue Broschüre: „Der chinesische Kapitalismus 2. Teil von 1979 bis heute“ (ca. 124 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung

I. Die Transformation zum Privatkapitalismus
1. Die Privatisierung der Landwirtschaft
2. Die marktwirtschaftliche Umgestaltung des staatlichen Sektors
3. Die Entwicklung der Privatwirtschaft in Industrie und Handel
4. Der Finanzsektor
5. Genossenschaften als kleinbürgerlich-kollektive Warenproduktion
6. Soziale und ökologische Folgen der Kapitalvermehrung
7. Kontinuität und Veränderung im politideologischen Überbau

II. Die Stellung Chinas im Weltkapitalismus (ab 1979)
1. Kapitalimport und -export
2. Warenexport und -import
3. China in der globalen Offensive des Privatkapitals
4. China in der globalen Wirtschaftsentwicklung
5. China in der globalen Konkurrenz der Nationalismen

III. Klassenkämpfe
1. Einige Klassenkämpfe
2. Leben und Kampf der WanderarbeiterInnen
3. Raue Formen der proletarischen Diktatur und sozialreformistische
Befriedungsstrategien
4. Es gibt kein Zurück in die Zukunft
5. Sozialrevolutionäre Perspektiven

6. Soziale und ökologische Folgen der Kapitalvermehrung

Aus Geld mehr Geld machen! Das ist der ganze Sinn der kapitalistischen Produktionsweise. Die maß- und grenzenlose Vermehrung des verselbständigten Ausdruckes des Tauschwertes nimmt kaum Rücksicht auf die biosozialen Reproduktionsbedürfnisse der menschlichen Arbeitskräfte und der Regenerierungsnotwendigkeiten der natürlichen Umwelt. Die Umwelt schonen? Das kostet zu viel Geld! Teurer Arbeitsschutz? Wir sind hier nicht bei der Heilsarmee! Die Zwangsgesetze des globalen kapitalistischen Konkurrenzkampfes zwingen den Einzel- und den Nationalkapitalen Sparsamkeit an Geld und Verschwendung an menschlichen Arbeitskräften und natürlichen Ressourcen auf. Da die Staaten im Weltkapitalismus entweder ideelle oder praktische Gesamtkapitalisten (siehe Kapitel I.7) sind, sind auch sie der Vermehrung der Nationalkapitale verpflichtet. Natürlich, ganz besonders krasse Fälle von schonungsloser Ausbeutung gefährden die biosoziale Reproduktion der menschlichen Gesellschaft und die Regeneration der Natur. Deshalb schützen die Nationalstaaten mehr schlecht als recht durch nationale Gesetze und internationale Verträge die menschlichen Arbeitskräfte und die Natur gegenüber der kapitalistischen Überausbeutung, auf das sich die „normale“ Ausbeutung reproduzieren kann. Aber schon die „normale“ kapitalistische Ausbeutung ist gnadenlos gegenüber Mensch und Natur und die Grenzen zur Überausbeutung sind sehr fließend. Die sozialen und ökologischen Folgen der maß- und grenzenlosen Kapitalvermehrung sind entsprechend. Mehr…

Neue Broschüre: Der chinesische Kapitalismus 1. Teil von den Anfängen bis 1978

16. November 2015 Keine Kommentare

Unsere neue Broschüre: „Der chinesische Kapitalismus 1. Teil von den Anfängen bis 1978“ (ca. 124 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung
I. Die ersten Keime des Kapitalismus im alten China
1. Allgemeine Betrachtungen über den vorindustriellen Kapitalismus
2. Der vorindustrielle Kapitalismus in China

II. Die imperialistische „Öffnung“ Chinas durch das Auslandskapital
1. Der globale Industriekapitalismus
2. Opiumkriege, ungleiche Verträge, Gebietsabtretungen und Kapitalexport
3. Russland, Japan und China
4. Ausländischer Imperialismus und chinesischer Nationalismus

III. Die Herausbildung des chinesischen Nationalkapitals
1. Die europäische revolutionäre Nachkriegskrise
2. Die staatskapitalistische Sowjetunion
3. Die chinesische Republik
4. Regionale Warlords und gesamtchinesischer Nationalismus
5. „30.-Mai-Bewegung“, Nordfeldzug und kapitalistische Konterrevolution
6. Staatskapitalistischer Putschismus und imperialistische Konkurrenz um die Ostchinesische Eisenbahn
7. GMD, japanischer Imperialismus, Trotzkismus, Anarchismus und „K“PCh
8. Die sozialökonomische Entwicklung Chinas (1914-1949)

IV. Staatskapitalismus
1. Die Verstaatlichung des Kapitals
2. Bodenreform und Kollektivierung im Agrarsektor
3. Das Verwelken der 100 Blumen
4. Staatskapitalistischer Größenwahn: „Der große Sprung nach vorn“
5. „Die große proletarische Kulturrevolution“: Staatskapitalistische PolitideologInnen gegen proprivatkapitalistische WirtschaftstechnokratInnen
6. Fraktionskämpfe nach der „Kulturrevolution“

V. Chinas Stellung im Weltkapitalismus (1949-1978)
1. China und der globale Staatskapitalismus
2. China und der globale Privatkapitalismus

4. Staatskapitalistischer Größenwahn: „Der große Sprung nach vorn

KapitalistInnen, ManagerInnen und PolitikerInnen sind politökonomische Charaktermaskendes Kapitals, welches konkurrenzförmig vermehrt wird. Der ständige Vergleich mit der Konkurrenz treibt diese an. Höher, schneller, weiter! Der Konkurrenz voraus zu sein, oder wenigstens Boden gut machen, mit dem brennendem Ehrgeiz dieser eines hoffentlich nicht mehr allzu fernen Tages nur noch die Schlusslichter zu zeigen – das ist die Sozialpsychologie der Charaktermasken der Einzel- und Nationalkapitale, wie diese naturwüchsig aus der kapitalistischen Konkurrenz entsteht, sich mit ihr zu einem gewaltigen Motor entwickelt, der produziert, produziert und produziert… Dabei massenhaft das Proletariat verstümmelt, vergiftet und mordet und auch die Ökologie im Interesse der Kapitalvermehrung umgestaltet, sie in eine gewaltige Tankstelle natürlicher Ressourcen und eine monströse Mülltonne für die Abfälle der Kapitalvermehrung verwandelt. Mehr…

SYRIZA gegen das Proletariat

23. September 2015 Keine Kommentare

Wir veröffentlichen hier einen Auszug aus der Broschüre „Globale Klassenkämpfe (2013-2015)“. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

sriza Alexis Tsipras und die linke Ein-Mann-Partei. Foto AFP

Im Verhältnis zwischen der BRD und Griechenland wird auch das schmutzige Spiel der Rechts- und LinksnationalistInnen bei der Spaltung des Weltproletariats deutlich. Während die bundesdeutschen RechtsnationalistInnen gegen die „Pleitegriechen“ hetzen, die den hart arbeitenden Deutschen auf der Tasche liegen, traten die griechischen LinksnationalistInnen von Syriza noch vor ihrer parlamentarischen Machteroberung mit dem Slogan in den Wahlkampf „Merkel oder Griechenland“. Die bundesdeutschen RechtsnationalistInnen stellten den Kredit von IWF, EU und EZB, den Athen selbstverständlich mit Zinsen zurückzahlen und dafür auch die Wirtschaft kaputt sparen und das Proletariat in das nackte Elend treiben sollte, als großzügiges Geschenk dar, das die deutschen SteuerzahlerInnen spendierten. Die linksnationalistische Syriza wiederum zeigte mit ihren nationalistischen Parolen schon vor der Ermächtigung durch das Wahlvolk wessen Geistes Kind es ist: „Merkel oder Griechenland“. Griechenland, das war und ist das griechische Nationalkapital, die griechische Nation als scheinbare Schicksalsgemeinschaft aus Kapital und Arbeit, die auch durch den deutschen Imperialismus geschädigt wird. Der imperialistisch erzwungene Sparkurs ruinierte das griechische Nationalkapital und destabilisierte es durch die wachsende Verelendung des Proletariats. „Merkel oder Griechenland“ sollte heißen: Griechische Bourgeoisie, wir kämpfen für dich gegen den ausländischen Imperialismus. „Merkel oder Griechenland“ lenkte das Proletariat in Griechenland von seinem wahren Klassenfeind, dem Kapitalismus ab, und machte es zu Stimmvieh von Syriza, der neuen regierenden Charaktermaske des griechischen Nationalkapitals. Mehr…

Neue Broschüre: Globale Klassenkämpfe (2013-2015)

1. September 2015 Keine Kommentare

Unsere neue Broschüre: „Globale Klassenkämpfe (2013-2015)“ (ca. 124 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung
I. Der politische Klassenkampf von oben
1. Die globale Vermehrung der Nationalkapitale
2. Kapitalistische Wirtschafts- und Sozialpolitik als Klassenkampf von oben
3. Staatliche Repression und Gewerkschaften

II. Kämpfe der doppelt freien Lohnabhängigen
1. Textilindustrie
2. Bergbau
3. Metallindustrie
4. Personen- und Güterverkehr (Logistik)
5. Landwirtschaft und Lebensmittelindustriein
6. Gaststätten und Hotels
7. Einzel- und Versandhandel
8. Pflege und Gesundheitswesen
9. Bildung, Kinderbetreuung und Wissenschaft
10. Reinigungsgewerbe
11. Öffentlicher Dienst
12. Branchenübergreifende Massenstreiks und proletarische Straßenbewegungen

III. Klassenkämpfe des negativ freien Proletariats
1. MigrantInnen
2. Inhaftierte

1. Textilindustrie

Eine der Reaktionen des westlichen Kapitals auf die strukturelle Profitproduktionskrise seit Beginn der 1970er Jahre war und ist die Auslagerung arbeitsintensiver Produktionsprozesse in so genannte Niedriglohnländer. Dazu gehört auch die Textilindustrie, die seit den 1970er Jahren verstärkt nach Asien ausgegliedert wird. Da Textilien mit zu den wichtigsten Konsumgütern des Proletariats gehören, ist die billige Produktion von Textilien in Asien auch wichtig, um die Lohnkosten und die Ausgaben des Sozialstaates im Westen niedrig zu halten, wohin die meisten der in Asien hergestellten Textilien exportiert werden.
Doch mit der verstärkten Verlagerung der Textilindustrie nach Asien wuchs dort auch das Textilproletariat an, was sich in Form von Klassenkämpfen gegen die harte Ausbeutung wehrt. Aufgrund der Klassenkämpfe steigen auch die Löhne. Das Textilkapital zieht dann oft weiter in Gebiete, in denen der Lohn niedriger ist, aber auch dort beginnt das Proletariat ab einem bestimmten Punkt für höhere Löhne zu kämpfen. So galt Indonesien bis 2002 als Niedriglohnland, Indien bis 2006 und Vietnam bis 2009. Mehr…

Neue Broschüre: Schriften zum Klassenkampf IV

Unsere neue Broschüre: „Schriften zum Klassenkampf IV“ (ca. 121 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung

Gewerkschaftsbürokratie und proletarische Selbstorganisation im reproduktiven Klassenkampf
1. Allgemeine Betrachtung
2. Klassenkämpfe bei der Royal Mail
3. Gate Gourmet
4. Der wilde Streik bei Gate Gourmet in London-Heathrow
5. McKinsey bei Gate Gourmet Düsseldorf
6. Informeller Klassenkampf vor dem Streik
7. Betriebsrat und U-Boot
8. Der Streik
9. Nach dem Streik
10. Der Solidaritätskreis

Die proletarische Diktatur
1. Die Diktatur des Kapitals
2. Notwendigkeit und Charakter der proletarischen Diktatur
3. Die proletarische Diktatur im reproduktiven Klassenkampf
4. Die revolutionäre Diktatur des Proletariats

Proletarische RevolutionärInnen als selbstbewusste Subjekte des Klassenkampfes
1. Sozialrevolutionäre Gruppen als Alternative zu Parteien und Gewerkschaften
2. Die praktische Schule des reproduktiven Klassenkampfes
3. Die mögliche Herausbildung revolutionärer Klassenkampforganisationen
4. Proletarische RevolutionärInnen als bewusste Subjekte der materialistischen Dialektik

Cajo Brendel (1915-2007), ein sozialrevolutionärer Intellektueller
1. Cajo Brendels Lehrjahre
2. Stärken und Schwächen
3. Deine Theorien leben weiter, Cajo!

Notwendigkeit und Charakter der proletarischen Diktatur

Das Proletariat ist also der kapitalistischen Diktatur unterworfen, welche bürgerliche IdeologInnen Freiheit nennen. Führt das Proletariat einen Klassenkampf um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, dann bekommt es schnell Zwang und Gewalt des Kapitals in unverhüllter Form zu spüren. Auch das stark repressive demokratische Streikrecht ist Teil der kapitalistischen Diktatur gegen das klassenkämpferische Proletariat, wie wir weiter oben ausführlicher darlegten. Das demokratische Streikrecht ist nichts anderes als das Eingeständnis der Bourgeoisie, dass der Klassenkampf in einer Klassengesellschaft nicht erfolgreich absolut zu verbieten ist. Ja, der Klassenkampf wächst mit Notwendigkeit aus der kapitalistischen Klassengesellschaft heraus. Und Kampf heißt immer Zwang und Gewalt, also Diktatur. Klassenkampf heißt also notwendig Diktatur, Klassendiktatur. Die Bourgeoisie übt ihre Diktatur legal und permanent im gesellschaftlichen Produktionsprozess von Dingen, Dienstleistungen und Ideologien sowie in der Politik aus. Das Proletariat ist in der Regel der kapitalistischen Diktatur unterworfen, wie wir im vorigen Kapitel analysierten. Doch das Proletariat ist nicht nur eine leidende Klasse, sondern auch eine kämpfende. Es spürt im Kampf nicht nur die Knüppel und Kugeln der Bullen, auch die letzteren bekommen nicht selten im Klassenkampf die körperlichen Verweise des Proletariats zu spüren. Zugegeben, in Deutschland passiert das noch sehr selten. Doch auch in Deutschland gab es besonders während der wilden Streiks zwischen 1969 und 1973 Bullenterror gegen streikende ArbeiterInnen – aber auch den Widerstand gegen diesen. So gilt selbst für Deutschland: Die proletarische Diktatur wächst notwendig aus dem Klassenkampf heraus. Die kapitalistische Diktatur geht notwendigerweise mit ihrem Gegenteil, der proletarischen Diktatur, schwanger. Mehr…

Neue Broschüre: Zionismus und arabischer Nationalismus

Unsere neue Broschüre: „Zionismus und arabischer Nationalismus“ (ca. 121 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

 

Inhalt

Einleitung

I. Europäischer Antijudaismus, Zionismus und palästinensischer Nationalismus vor 1948
1. Von der relativen Assimilation der Juden in Westeuropa zum massenmörderischen Antijudaismus
2. Die Symbiose aus Antijudaismus und Zionismus
3. Osmanisches Reich, britischer Imperialismus, Zionismus, palästinensischer Nationalismus und Faschismus
4. Palästina nach dem Zweiten Weltkrieg

II Israel, der palästinensische Nationalismus und arabische Staaten
1. Der Krieg von 1948/49
2. Der Sechstage-Krieg von 1967
3. Der Krieg von 1973
4. Die Formierung des modernen palästinensischen Nationalismus
5. Der globale Krieg zwischen Israel und dem palästinensischen Exil-Nationalismus
6. Israel und die Besetzten Palästinensischen Gebiete (BPG)
7. Israel, die PLO und Jordanien
8. Israel, der palästinensische Nationalismus und Ägypten
9. Israel, die PLO und der Libanon
10. Israel, der palästinensische Nationalismus und Syrien

III Der sozialreaktionäre Charakter Israels
1. Auschwitz und Israel
2. Israel, das Judentum, der nichtjüdische Prozionismus und der Antijudaismus
3. Israel als eigenwilliger Wachhund des US-Imperialismus
4. Die Vermehrung des israelischen Nationalkapitals
5. Die israelische Apartheid-Demokratie

IV Die sozialrevolutionäre Nullstaatenlösung
1. Die mögliche Formierung des Weltproletariats zum revolutionären Subjekt
2. Die revolutionäre Zerschlagung aller Nationalismen

Von der relativen Assimilation der Juden in Westeuropa zum massenmörderischen Antijudaismus

Das alte Judentum war ein vorindustriekapitalistisches Handelsvolk, deren sozialökonomische Basis sich in der jüdischen Religion ideologisch spiegelte. So wie auch der evangelische Protestantismus – besonders der Calvinismus – die sozialpsychologischen Bedürfnisse der christlichen Bourgeoisie befriedigte. Was war die Funktion von vorindustriekapitalistischen Handelsvölkern wie den Juden? Sie verkörperten bis zum 11. Jahrhundert den verselbständigten Tauschwert, das Geld, in einer Agrargesellschaft, die noch weitgehend von der Naturalproduktion beherrscht war. Im europäischen Feudalismus spielte in der Landwirtschaft das Geld keine Rolle. Die BäuerInnen produzierten fast alles selbst was sie brauchten und die Abgaben an die Feudalherren wurden auch in Form von Naturalabgaben geleistet. Die Feudalherren brauchten allerdings Geld zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse nach orientalischen Luxusgütern. Hier kam das Judentum als vorindustriekapitalistisches Handelsvolk ins Spiel. Es handelte mit Luxusgütern und stellte den Feudalherren durch Wucher Geld zur Verfügung. Mehr…